SMART PACKAGING

Eine Getränkeverpackung, die zu leuchten beginnt, wenn Sie vor ihr stehen. Eine Fischverpackung im Tiefkühlregal, die Ihnen beim Anfassen das Gefühl vermittelt, dass der Fisch noch „zappelt“, so fangfrisch scheint der Inhalt. Eine Verpackung, die Sie anspricht, wenn Sie sie in die Hand nehmen. Sind das Visionen oder schon die Realität? Tatsächlich gibt es diese Verpackungen bereits. Sie sind erste Beispiele für einen Trend, dem wir auf den nächsten Seiten nachgehen.

Verpackungen haben die Aufgabe, ihren Inhalt zu schützen,
ihn lager- und transportfähig zu machen, Informationen über Inhalt, Herkunft und Verwendung zu geben sowie zusätzliche Angaben über Menge, Gewicht, Preis und Haltbarkeit zu vermitteln. Speziell bei der Schutzfunktion sowie bei der Informationsfunktion legt Smart Packaging eine zweite Ebene über die Aufgabe von Verpackungen.

 

Wird die Schutzfunktion und die Funktionalität der Verpackung erweitert, spricht man von Active Pack­aging. Der typische Fall von aktiven Verpackungen ist etwa die Zugabe von Substanzen, die das Packgut vor Sauerstoff schützen (z. B. durch ein Schutzgas bei Lebensmitteln) oder der Innenatmosphäre Feuchtigkeit entziehen. Auch der Schutz vor zerstörerischer elektrischer Ladung bei hochwertigen technischen Geräten gehört dazu. Es geht dabei um stoffliche Barrieren, Sauerstoff- oder Ethylen-Absorber, Licht regulierende Trenner, antimikrobielle Zusätze, leitende Materialien und viele andere Arten von Kontrollstoffen, die bei variablen Zuständen Veränderungen anzeigen und/oder aktiv ausgleichend eingreifen.

# „WENN ES EINEN WEG GIBT, ETWAS BESSER ZU MACHEN, DANN FINDE IHN.“

Thomas Alva Edison

INTEGRIERTE ELEKTRONIK ZIEHT
IN DIE VERPACKUNGEN EIN

Wird die Kommunikationsfähigkeit der Verpackung erweitert, erreicht sie das Stadium des Intelligent Packaging – sie ist in der Lage, auf Anfrage oder in eigener Regie zu kommunizieren und auf weitere Informationen jeglicher Art zu verweisen. Sie kann auch Zustandsveränderungen in der Produktumgebung registrieren und das Umfeld darüber detailliert informieren – oder wenigstens ein Signal abgeben. Verpackungen werden damit auch immer stärker Teil der digitalen Welt, der Industrie 4.0 und des Internet der Dinge, das auch immer mehr die privaten Bereiche der Verbraucher erreichen wird.

NFC-Tag mit Information gegen Fakes

Was ein RFID-Tag leisten kann, zeigt TempTRIP. Er zeichnet die Temperaturkurve während des gesamten Durchlaufs eines Produkts durch die Lieferkette auf, Lesegeräte können die Werte darstellen und sie an externe Rechner oder auch an das Internet weitergeben. Ein schnelles positives oder negatives Ergebnis kann ganz ohne Rechner auf Daumendruck abgerufen werden – rotes Blinken zeigt Probleme an, grün ist das Zeichen für eine geschlossene Kühlkette.

 

Sogenannte Integrity-Indikatoren geben Auskunft über den Zustand geöffneter Verpackungen. Auch zeigen sie an, wenn eine Verpackung schon vor dem Öffnen perforiert wurde. Durch Gasindikatoren wird das Entweichen von CO2 angezeigt, das ein Teil der Schutzatmosphäre in der Verpackung ist.

 

Mit RFID-Technik ausgestattete Blister-Packungen, in unserem Beispiel vom Hersteller Rondo, wurden für spezielle Medikamente entwickelt, um die Compliance, also die zuverlässige, vorgeschriebene Einnahme zu sichern und überprüfen zu können. Zusammen mit einem Smartphone erinnert die Packung an die Einnahme, überprüft die Intervalle und erstellt für Arzt und Patienten ein Tagebuch. Auch können bei Opiaten und anderen abhängig machenden Drogen Manipulationen und Drogenbetrug nachgewiesen werden.

 

Noch verschlossen oder doch schon geöffnet? Echte Abfüllung oder FakeWine? Ein Siegel mit NFC-Technik garantiert, dass der Wein eine Original-abfüllung des Erzeugers ist. Dies ist vor allem bei eher teuren Gewächsen sinnvoll. Smart Packaging verhindert in vielen Fällen – also nicht nur bei diesem Wein – Produktpiraterie, Nachfüllbetrug und Verpackungsbetrug. Zusätzlich können Empfehlungen für den Weinkenner angezeigt werden.